Die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle Hauswirtschaft Baden-Württemberg
Am 1. Mai 2022 hat die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle Hauswirtschaft Baden-Württemberg im Diakonischen Werk Württemberg seine Arbeit aufgenommen.
Hauswirtschaft steht vor zahlreichen Herausforderungen, wie dem steigenden Personalbedarf und gleichzeitig sinkenden Ausbildungszahlen, dem steigenden Bedarf nach haushaltsnahen Dienstleistungen und den Forderungen nach einem Beitrag der Hauswirtschaft zur nachhaltigen Entwicklung.
Finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat wurde im November 2022 eine Koordinierungs– und Vernetzungsstelle Hauswirtschaft genehmigt, deren Träger das Diakonische Werk Württemberg ist.
Herausforderungen
Vor dem Hintergrund des kontinuierlich schrumpfenden Arbeitskräftepotenzials und des steigenden Bedarfs an Fachkräften im Sozial- und Gesundheitssektor ist es erforderlich, die Potenziale der Hauswirtschaft für den Gesundheitssektor im Bereich Pflege, in der ambulanten Versorgung, in haushaltsnahen Dienstleistungen, bei der Verpflegung von Kindern und Jugendlichen sowie zur Sicherung einer nachhaltigen, ökologisch und ökonomischen Lebenswelt auszuschöpfen.
Es bestehen für die Hauswirtschaft in Baden-Württemberg insbesondere folgende Herausforderungen:
- Steigender Personalbedarf in sozialen Einrichtungen und Diensten, nicht nur im Bereich Alter und Pflege, sondern auch im Bereich Kita und Ganztagsbetreuung. Hochrechnungen für den Pflegesektor zeigen: Das Personal in der Pflege muss in den nächsten Jahren verdoppelt werden - dies gilt in gleicher Weise auch für die Hauswirtschaft. Auch durch den Ausbau von Betreuungsangeboten in Kindertagesstätten und Schulen braucht es vermehrt hauswirtschaftliche Leistung.
- Das Thema haushaltsnahe Dienstleistungen gewinnt an Bedeutung. Insbesondere im ambulanten Bereich sozialer Dienste fehlen hauswirtschaftliche Fach- und Assistenzkräfte.
- Innovative Qualifizierungskonzepte zur Verbesserung der Durchlässigkeit und damit zur Gewinnung neuer Mitarbeitenden wurden in den letzten Jahren entwickelt. Neue Ansätze wie Teilqualifizierung oder Qualifizierungen für Unterstützungsangebote im Alltag, Konzepte der überbetrieblichen Ausbildung, Quereinstieg etc. müssen weiterentwickelt und bei der Etablierung in der Praxis begleitet werden, um sie in den nächsten Jahren für die Personalgewinnung nutzbar zu machen.
- Das Monitoring für den Bereich Hauswirtschaft muss ausgebaut werden als Grundlage für zukünftige politische Entscheidungen.
- Nachhaltiges und ressourcenschonendes Handeln gewinnt in sozialen Einrichtungen und Diensten an Bedeutung und wird in Zeiten knapper Ressourcen immer wichtiger. Zur Sicherung einer nachhaltigen, ökologisch und ökonomischen Lebens- und Arbeitswelt muss die professionelle Hauswirtschaft verstärkt einbezogen und ihre Möglichkeiten müssen beachtet werden.
Ziele
Die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle Hauswirtschaft Baden-Württemberg hat insbesondere drei Ziele:
- Schaffung von verlässlichen landesweiten und regionalen Netzwerkstrukturen, um Ressourcen zu bündeln und die Hauswirtschaft in Baden-Württemberg insgesamt zu stärken.
- Aufbau einer Unterstützungsstruktur für die Professionalisierung der Hauswirtschaft sowie für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften und Führungskräften in der Hauswirtschaft.
- Stärkung von Image und Bekanntheitsgrad des Berufsbildes durch Öffentlichkeitsarbeit.
Über uns
Das Team der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle Hauswirtschaft Baden-Württemberg ist seit Juni 2023 komplett.
Ursula Schukraft (Projektleitung)
Gunther Müller (Projektkoordinator)
Martin Schwarz (Abteilungsleiter Theologie und Bildung, Diakonisches Werk Württemberg)
Birgit Rösler (administrative Projektmitarbeiterin)
Bild:
von links nach rechts: Dr. Carolin Nössler, Ursula Schukraft, Martin Schwarz
(Foto: DWW)
Unsere Aufgaben
Ursula Schukraft
Hallo, ich bin schon seit vielen Jahren in Baden-Württemberg und darüber hinaus aktiv für die Hauswirtschaft tätig. Als Leiterin der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle Hauswirtschaft gehören zu meinen Aufgaben die Beratung, Vernetzung, Weiterentwicklung und Innovation, das Bildungsmanagement und die Leitung unseres kleinen Teams. Ich setze mich gerne und an vielen Stellen für die Hauswirtschaft ein, damit wir in Politik und Gesellschaft auch gehört werden. Dazu brauchen wir aber auch immer Ihre Themen, Herausforderungen und Anliegen, die Sie uns gerne, jederzeit melden könnten.
Gunther Müller
Ich bin seit 15.2.2024 der Projektkoordinator in der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle Hauswirtschaft Baden-Württemberg.
An Hauswirtschaft fasziniert mich vor allem die Vielfalt der Themen, von Essen und Trinken über Organisation bis zur Wäschepflege ist alles mit dabei.
Zu meinen Aufgaben gehören vor allem
- Vernetzung von Akteuren der Hauswirtschaft und des Gesundheitswesens
- Organisation und Durchführung von Netzwerktreffen, Workshops oder Tagungen für hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte
- Pflege der Homepage und der sozialen Medien
- Weiterentwicklung und Stärkung der Professionalisierung der Hauswirtschaft
Martin Schwarz
Als Abteilungsleiter Theologie und Bildung beim Diakonischen Werk Württemberg bin ich zuständig für die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle Hauswirtschaft Baden-Württemberg. Die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle ist in dieser Abteilung genau richtig – auch wenn das auf den ersten Blick vielleicht überrascht. Hauswirtschaft ist ein Querschnittsthema und spielt in allen Hilfefeldern von Diakonie und Wohlfahrtspflege eine wichtige Rolle. Es geht dabei um Lebensqualität, die alle Bedürfnisse des Menschen im Blick hat.
Durch den Austausch mit dem großartigen Projektteam Hauswirtschaft, dank Fachveranstaltungen und Publikationen habe ich viel darüber gelernt, was Menschen für ein gutes Leben brauchen – ganz praktisch.
Birgit Rösler
Ich bin die Sachbearbeiterin in der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle Hauswirtschaft Baden-Württemberg.
An Hauswirtschaft faszinieren mich vor allem die abwechslungsreichen und vielseitigen Tätigkeiten. Das ist wie bei mir in der Verwaltung.
Ich bin für die administrativen Aufgaben zuständig. Bei Veranstaltungen kümmere ich mich zum Beispiel um die Anmeldungen, schreibe Rechnungen, buche Hotelzimmer und stelle Teilnahmebescheinigungen aus.
Vorstellung des Vorgänger-Projektes "Innovations- und Kompetenzzentrum Hauswirtschaft Baden-Württemberg" (09/2020-12/2021) auf der Online-Veranstaltung
Zweite Zwischenbilanz des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg am 23.10.2020
Inhalte von Youtube werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf “Zustimmen & anzeigen”, um zuzustimmen, dass die erforderlichen Daten an Youtube weitergeleitet werden, und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in unserer Datenschutz. Du kannst deine Zustimmung jederzeit widerrufen. Gehe dazu einfach in deine eigenen Cookie-Einstellungen.
Ein Projekt der Diakonie
Träger des Projekts ist das Diakonische Werk Württemberg. Es ist ein Dachverband für ca. 1.200 Einrichtungen und Dienste in denen 270.000 Menschen in Württemberg betreut werden. Als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege setzt sich das Diakonische Werk für eine nachhaltige Stärkung der betrieblichen Ausbildung zum/zur Hauswirtschafter/in ein. Überall, wo Menschen (Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete, Arme, Suchtkranke, Migrant/innen und Geflüchtete sowie Mädchen und Frauen in Not) in Beratungsstellen Hilfe suchen oder in Einrichtungen leben, ist Hauswirtschaft als Beruf vertreten.
Viele der 40.000 Menschen, die hauptamtlich in der württembergischen Diakonie beschäftigt sind, haben eine hauswirtschaftliche Ausbildung: Nach der Pflege ist die Hauswirtschaft die zweitgrößte Berufsgruppe in diakonischen Einrichtungen und Diensten.
Fachkräfte der Hauswirtschaft sind gesucht. In sozialen Einrichtungen besteht ein Mangel an qualifizierten Hauswirtschafter/innen, die für Lebensqualität und Alltagsnormalität sorgen.
Das Projekt will die Hauswirtschaft in sämtlichen Bereichen des Gesundheitssektors in ganz Baden-Württemberg stärken - überkonfessionell, und auch außerhalb der Sozialwirtschaft.